Text: Matthäus 28,1-10
Liebe Gemeinde!
Jesus lebt. Amen.
Eigentlich kann ich gar nicht weiter predigen. Mehr kann ich gar nicht verkündigen. Etwas Größeres kann ich nicht sagen. Jeder Versuch, zu erklären, zu beschreiben, Ostern für den Verstand handhabbar zu machen, wird scheitern. Ostern ist die radikale Frage an unseren, an meinen Glauben. Weihnachten, die Geburt eines Kindes, in dessen Lebenslauf Gott zu erkennen ist, eine große Botschaft, aber alles im Rahmen dessen, was ein Verstand irgendwie erfassen kann. Karfreitag, der Tod eines unschuldigen Menschen mit dem Gott sich ganz und gar identifiziert, auch das stellt unseren Glauben nicht auf die ultimative Probe. Geburt und Tod markieren die Grenzen des Verstandes. Aber dass der Tod nicht das Ende ist, das kann ich nicht verstehen. Jeder Versuch, hier vernünftige Erklärungen zu finden, scheitert. Klar ist, dass es ein Ereignis in der Weltgeschichte gab: ein leeres Grab, in dem doch eigentlich ein Leichnam hätte liegen sollen. Was sich da abgespielt hat, davon schweigt sogar die Bibel. Matthäus erzählt hier, dass sich Maria aus Magdala und die andere Maria, zwei Frauen, die Jesus besonders nahe waren, auf den Weg gemacht haben, um nach dem Grab zu sehen. Als sie ankommen, erleben sie eine spektakuläre Show: Erdbeben, ein blendend weißer Engel kommt vom Himmel, ein schwerer Stein wird weggewälzt. Aber wer jetzt erwartet, dass Jesus im Nebel und unter unerhörten Effekten aus dem Grab kommt. Aber nichts in dieser Richtung passiert. Das Wesentliche ist schon längst geschehen. Das Grab ist leer, der Übergang vom Tod zum Leben ist nicht zu beobachten, er ist wirklich unaussprechlich. „Kommt und seht!“